Aus: "Neues Deutschland" (ND) vom 9. Juli 2004

HTR: Es wird weitergeforscht!

Es ist nicht nur der "bewährte" Buhmann-Konzern Siemens, der das Know how des Hochtemperaturreaktors (HTR) nach Südafrika exportiert hat, sondern vor allem das Forschungszentrum Jülich (FJ), das zu 90 Prozent dem Bund und zu 10 Prozent dem Land NRW gehört. Es wird also bis heute unter zwei verschiedenen rotgrünen Regierungen an dieser Reaktorlinie trotz "Atomausstieg" weitergeforscht!

THTR-Rundbrief Nr. 84, 2003Angeblich besonders weitreichende deutsche Sicherheitsnormen müssen als Begründung für den Export von nuklearen Forschungsergebnissen herhalten, wenn Bundesforschungsministerin Bulmahn am 21. 10. 2003 schreibt: "In diesem Sinne sind die Aktivitäten des Forschungszentrum Jülich (...) durchaus im Sinne der Bundesregierung".

Umweltminister Trittin kann am Rande von Parteiveranstaltungen der Grünen im internen Kreis viel Nachdenkliches erzählen. Fakt ist, dass er sich einfach für "nicht zuständig" (9. 2. 2004) erklärt und auf die befürwortende Haltung zur HTR-Forschung vom Forschungsministerium verweist. Er hat trotz unserer zahlreichen Aufforderungen und Bitten nicht den allerkleinsten Versuch unternommen, etwas gegen diesen Atomexport zu tun. Der Gipfel: Beim Besuch von Außenminister Fischer in Südafrika im Jahre 2000 wurden die aktuellen nuklearen Kooperationen vertraglich bestätigt.

Heinz-Herweg Mascher behauptet, dass selbst die CDU nicht mehr an die HTR-Linie glaubt. Das Gegenteil ist richtig. Nach einem Regierungswechsel hat die jetzige CDU/CSU/FDP-Opposition in ihrem Minderheitsvotum der Enquete-Kommission "Nachhaltige Energieversorgung" im Jahre 2002 die massive Förderung der HTR-Technologie und den Neubau solcher Anlagen in Deutschland angekündigt.

Nachdem also mit rotgrüner Hilfe Hochtemperaturreaktoren in Peking und Japan gebaut wurden und in Südafrika in Vorbereitung sind, frohlockt die FAZ vom 5. 12. 2003 auf Seite eins über die Zukunft dieses Reaktors aus Deutschland: "Von dort könnte er einst zurückkommen".

Als Bürgerinitiative Umweltschutz Hamm setzen wir diesen Bestrebungen seit 29 Jahren unseren Widerstand entgegen und informieren mit unserer Homepage "Reaktorpleite.de" die Öffentlichkeit.

THTR-Rundbrief Nr. 85, 2003Anmerkungen

Dies ist eine Reaktion auf den Leserbrief von Heinz-Herwig Mascher von 1. 7. 2004, der sich wiederum auf den Artikel "Atomforschung für Südafrikas Zukunft" vom 30. 6. 2004 in "Neues Deutschland" bezieht:

https://www.neues-deutschland.de/artikel/55504.atomforschung-fuer-suedafrikas-zukunft.html?sstr=Atomforschung|f%C3%BCr|S%C3%BCdafrikas|Zukunft

Weitere Infos zu Südafrika und HTR:

"Graswurzelrevolution" Nr. 304, Dezember 2005: "Deutsche Zulieferer machen südafrikanisches AKW möglich"

http://www.machtvonunten.de/atomkraft-und-oekologie.html?view=article&id=221:deutsche-zulieferer-machen-suedafrikanisches-akw-moeglich&catid=20:atomkraft-und-oekologie

"Graswurzelrevolution", Nr. 325, Januar 2008: "Nuklear-Gangster!"

http://www.machtvonunten.de/atomkraft-und-oekologie.html?view=article&id=211:nuklear-gangster&catid=20:atomkraft-und-oekologie

"Gorleben Rundschau" (Hg.: BI Lüchow-Dannenberg), Nr. 2, März 2009: "Der THTR in Südafrika wird nicht gebaut! NRW-Landesregierung plappert Atompropaganda nach!"

http://www.machtvonunten.de/atomkraft-und-oekologie.html?view=article&id=193:der-thtr-in-suedafrika-wird-nicht-gebaut&catid=20:atomkraft-und-oekologie

Südafrika und HTR auf der Homepage "Reaktorpleite.de":

https://www.reaktorpleite.de/interne-suche.html?searchword=S%C3%BCdafrika%20HTR&ordering=newest&searchphrase=all

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