14. und 15. März 2016: "Parlament der Landlosen" fordert Landrechte in Delhi!
Das von Ekta Parishad und befreundeten Organisationen einberufene "Parlament der Landlosen" tagte in Delhi in Jantar Mantar (eine Sternwarte mit Park). Zuvor fand eine Demonstration von 5000 aus ganz Indien auf eigene Kosten angereisten Landlosen statt, die in Raj Ghat, dem Begräbnisort Mahatma Gandhis, ihren Ausgangspunkt hatte.
Seit dem Marsch der 100.000 für Adivasi- und Dalit-Landrechte im Jahr 2012 haben die jeweiligen Regierungen ihre Zusagen nicht eingehalten, obwohl sie jedes Jahr durch beachtliche Mobilisierungen hieran erinnert worden sind. Die TeilnehmerInnen an den zweitätigen Kundgebungen am 14. und 15. März 2016 betonten mehrfach, dass alle Regierungen gleich sind und neue Protestformen für die Zukunft gefunden werden müssen. An dem "Parliament of the Landless" nahmen LandrechtaktivistInnen, VertreterInnen lokaler Gebietskörperschaften und von verschiedenen sozialen Bewegungen teil, die übereinstimmend feststellten, das ihre Anliegen in gleicher Weise von der Regierung missachtet werden.
Am ersten Protesttag konnten Rajagopal PV und ein weiterer Vertreter der Bewegung sogar mit Ministerpräsident Modi über ihre Forderungen sprechen. Die Ergebnisse der erst im vergangenen Jahr veröffentlichen sozioökonomischen Volkszählung von 2011 besagt, dass 106 Millionen Familien (!) in Indien landlos sind. In ländlichen Regionen wären das 56 Prozent aller Haushalte. Ohne Land und feste Adresse ist ihnen die Teilhabe an vielen staatlichen Dienstleistungen und Beratungsprogrammen verwehrt. Auf diese Weise wird die Diskriminierung von Landlosen noch verstärkt.
Bereits drei Tage nach der Protestveranstaltung in Delhi stellten am 19. März 2016 Rajagopal PV und vier weitere Vertreter von Ekta Parishad im Presseclub von Ernakulam in Kochi (im südwestlichen Bundesstaat Kerala) ein "Ekta Peoples Manifesto" vor. Sobald mehr über den Inhalt dieses Manifestes bekannt wird, werde ich darüber berichten.
zurück zur Übersicht - Ekta Parishad